Andreaskreuz
Gefasste Andreaskreuz-Reliquie um 1440 Wiener Goldschmiedewerkstatt Domschatz St. Stephan Leni Deinhardstein, Lisa Rastl, Dom Museum Wien
Wiener Goldschmiedewerkstatt
um 1440
Material
Holzreliquie in Silber gefasst; Andreasfigur: Bronze, vergoldet
Sammlungen
Dom Museum Wien
Inv.Nr.
L/27
Holz
Reliquie
Mittelalterliche Kunst
Derzeit ausgestellt
Foto
Leni Deinhardstein, Lisa Rastl, Dom Museum Wien
Gefasste Reliquie des Andreaskreuzes
Diese Reliquie besteht der Überlieferung nach aus dem Holz des Kreuzes, an dem der hl. Andreas sein Martyrium erlitt und ist daher detailreich gestaltet.
Der Apostel Andreas, der den Beinamen "der Erstberufene" trägt, wurde der Legende nach unter Kaiser Nero im heutigen Griechenland wegen seiner missionarischen Predigten gekreuzigt – anders als Jesus aber an einem X-förmigen Kreuz. Bei dem Holz des vorliegenden Werkes soll es sich – so die Überlieferung – um ein Fragment genau dieses Kreuzes handeln, an dem Andreas damals gekreuzigt wurde. Wie und wann die Reliquie nach Wien in die Schatzkammer des Stephansdoms gelangte, liegt im Dunklen – vermutlich noch unter Herzog Rudolf IV.
Die Reliquie wurde zum Zweck der Veredelung und Authentifizierung um 1440 gefasst und mit einer Andreas-Figur versehen. Bis auf den perlenbesetzten Heiligenschein, der erst später angebracht wurde, ist dies der Zustand, in dem wir das Holz heute vor uns haben. Die in aufwendiger Metalltechnik äußerst realistisch ausgeführte Figur verdeutlicht gemeinsam mit den verwendeten Materialien Gold und Silber den hohen spirituellen Wert, der dieser Reliquie beigemessen wurde.