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Um 1415
Tafelbild
Mittelalterliche Kunst
Die figurenreichste Darstellung widmet sich dem Martyrium der heiligen Ursula: Die bretonische Königstochter legt mit ihren Gefährtinnen nach einer Pilgerfahrt nach Rom in Köln an. Der Hunnenkönig, der die Stadt belagert, lässt ihre Begleiterinnen von seinen Soldaten töten. Begehrlich zeigt der heidnische König vom Turm aus auf die Heilige im Schiff. Da sich Ursula weigert, ihn zu heiraten, wird sie das Schicksal ihrer Mägde teilen.
Die Bilder sind von unterschiedlicher Qualität und zeigen Einflüsse unterschiedlicher Regionen. An der Herstellung dieses Flügelaltars scheinen demnach mehrere Maler beteiligt gewesen zu sein, von denen ein "Hauptmeister" die bedeutenderen Tafeln auf Goldgrund ausgeführt hat. Diese waren nur an den Festtagen zu sehen, wenn der Flügelaltar geöffnet war. An Werktagen, wenn die Flügel geschlossen waren, zeigten sich die dunkelgrundigen Bilder. Die ehemals im Schloss Ober-St.-Veit, dem damaligen Sommersitz des Wiener Erzbischofs, aufgehängten Tafeln befinden sich seit 1933 im Museum am Stephansplatz.