St. Anna - ein ehemaliges Kinderspital wird zum Kompetenzzentrum für Kinderkrebsforschung
1837:
In der ehemaligen Vorstadt Schottenfeld, heute Kaiserstraße 36, gegründet, war das St. Anna das erste Kinderspital Österreichs und das dritte selbstständige Krankenhaus Europas, das sich ausschließlich um die Gesundheit von Kindern bemühte.
In der ehemaligen Vorstadt Schottenfeld, heute Kaiserstraße 36, gegründet, war das St. Anna das erste Kinderspital Österreichs und das dritte selbstständige Krankenhaus Europas, das sich ausschließlich um die Gesundheit von Kindern bemühte.
Bild: St. Anna - das erste Kinderkrankenhaus in Wien in der Kaiserstrasse
1970:
wurde begonnen, sich mit der Behandlung von Krebserkrankungen im Kindesalter zu beschäftigen, allerdings in zwei kleinen, völlig unzureichenden Räumen. Die Onkologie steckte damals noch in den Kinderschuhen – markierten einen wichtigen Wendepunkt in der Entwicklung des St. Anna. Das St. Anna Kinderspital hat sich in den mehr als 30 Jahren einen Spitzenruf in der Kinderkrebsbehandlung und -erforschung erworben. Seit 2011 ist das traditionsreiche Haus eine Abteilung der Universitätskinderklinik für die Bereiche Forschung und Lehre.
wurde begonnen, sich mit der Behandlung von Krebserkrankungen im Kindesalter zu beschäftigen, allerdings in zwei kleinen, völlig unzureichenden Räumen. Die Onkologie steckte damals noch in den Kinderschuhen – markierten einen wichtigen Wendepunkt in der Entwicklung des St. Anna. Das St. Anna Kinderspital hat sich in den mehr als 30 Jahren einen Spitzenruf in der Kinderkrebsbehandlung und -erforschung erworben. Seit 2011 ist das traditionsreiche Haus eine Abteilung der Universitätskinderklinik für die Bereiche Forschung und Lehre.
Aufbau der Krebsforschung
Im Dachboden des St. Anna Kinderspital wurde das erste Forschungslabor errichtet.
1985:
Vor mehr als drei Jahrzehnten fassten Ärzte und betroffene Eltern einen ehrgeizigen Plan: Mit systematischer Forschung wollten sie die Ursachen von Kinderkrebs im Detail entschlüsseln, um Diagnostik, Therapie und Überlebenschancen entscheidend zu verbessern. Gemeinsam mit betroffenen Eltern wurden erfolgreich Spenden gesammelt um die finanzielle Grundlage für die St. Anna Kinderkrebsforschung zu liefertn. Heute zählt das Wiener Forschungsinstitut zur Weltspitze.
Juni 1988:
Offizieller Start der Forschungsarbeiten an der St.Anna Kinderkrebsforschung. Innerhalb des ersten Jahres etablierten sich fünf Forschungsgruppen auf einer Fläche von 650 Quadratmetern im Dachgeschoß des St. Anna Kinderspitals , die sich mit experimenteller Forschung, der Verfeinerung der Diagnostik und der angewandten Forschung beschäftigten.
1991:
Die Zahl der Mitarbeiter ist auf über 50 angewachsen; die Forschungsmethoden werden um die durchflusszytometrische Analytik ergänzt.
1993:
Allmählich wird die Forschungstätigkeit ausgeweitet,
so auf andere Krebsformen, auf Virologie und Immunologie. Der Mitarbeiterstand steigt kontinuierlich, im Lauf des Jahrzehnts auf etwa 70.
2004/2005:
Das Forschungsinstitut geht Kooperationen mit dem Institut für Molekulare Pathologie (IMP) der Medizinischen Universität Wien ein und
beteiligt sich an der Entwicklung eines Krebsforschungsinstituts der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. Zweck ist unter anderem die Nutzung von Tiermodellen zur Erforschung neuer Therapieansätze.
2006:
Mit der Gründung der Labdia Labordiagnostik GmbH wird die pädiatrische Diagnostik in der St. Anna Kinderkrebsforschung in einer gemeinsamen Struktur vereint.
2006–2008:
Um der steigenden Datenmenge und den immer strengeren, international vereinheitlichten Anforderungen an wissenschaftliche Studien Rechnung zu tragen, wird die Abteilung S2IRP – Studies and Statistics for Integrated Research and Projects – ins Leben gerufen, die bald zur größten
Gruppe des Forschungsinstituts avanciert.
Jänner 2009:
Im Laufe der Jahre platzte das Forschungsinstitut im Dachgeschoß des St. Anna Kinderspitals immer mehr aus allen Nähten und übersiedelte daher 2009 in das neue Gebäude am Zimmermannplatz 10. Eine Glasbrücke verbindet das St. Anna Kinderspital mit dem Forschungsinstitut und ist Zeichen für die enge und intensive Zusammenarbeit.
2010:
Die St. Anna Kinderkrebsforschung überschreitet die 100-Mitarbeiter-Marke.
2012:
Helmut Gadner, Gründer, Impulsgeber und Mastermind der St. Anna Kinderkrebsforschung, zieht sich in den Ruhestand zurück. Seine Agenden übernimmt Wolfgang Holter.
2014:
Mit der Abteilung Innovative Krebsmodelle entsteht eine weitere Arbeitsgruppe, die an Zebrafischlarven zentrale Mechanismen der Krebsentstehung untersucht und neue Medikamente testet.
2017:
Als eine der letzten von mittlerweile 13 Forschungsabteilungen wird die Arbeitsgruppe Langerhans-Zell-Histiozytose(LCH)-Biologie geschaffen.
Die Institutionen St. Anna Kinderspital und die St. Anna Kinderkrebsforschung erhalten die Designation Nationales Expertisezentrum für seltene Erkrankungen.
Gemeinsam mit dem St. Anna Kinderspital wird die St. Anna Kinderkrebsforschung zusätzlich Koordinator eines Europäischen Referenznetzwerks gegen Kinderkrebs (ERN-PaedCan). Die St. Anna Kinderkrebsforschung wird gemeinsam mit der Medizinischen Universität Wien und dem Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) Partner
in dem neuen Ludwig Boltzmann Institut für seltene und undiagnostizierte Erkrankungen.
Vor mehr als drei Jahrzehnten fassten Ärzte und betroffene Eltern einen ehrgeizigen Plan: Mit systematischer Forschung wollten sie die Ursachen von Kinderkrebs im Detail entschlüsseln, um Diagnostik, Therapie und Überlebenschancen entscheidend zu verbessern. Gemeinsam mit betroffenen Eltern wurden erfolgreich Spenden gesammelt um die finanzielle Grundlage für die St. Anna Kinderkrebsforschung zu liefertn. Heute zählt das Wiener Forschungsinstitut zur Weltspitze.
Juni 1988:
Offizieller Start der Forschungsarbeiten an der St.Anna Kinderkrebsforschung. Innerhalb des ersten Jahres etablierten sich fünf Forschungsgruppen auf einer Fläche von 650 Quadratmetern im Dachgeschoß des St. Anna Kinderspitals , die sich mit experimenteller Forschung, der Verfeinerung der Diagnostik und der angewandten Forschung beschäftigten.
1991:
Die Zahl der Mitarbeiter ist auf über 50 angewachsen; die Forschungsmethoden werden um die durchflusszytometrische Analytik ergänzt.
1993:
Allmählich wird die Forschungstätigkeit ausgeweitet,
so auf andere Krebsformen, auf Virologie und Immunologie. Der Mitarbeiterstand steigt kontinuierlich, im Lauf des Jahrzehnts auf etwa 70.
2004/2005:
Das Forschungsinstitut geht Kooperationen mit dem Institut für Molekulare Pathologie (IMP) der Medizinischen Universität Wien ein und
beteiligt sich an der Entwicklung eines Krebsforschungsinstituts der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. Zweck ist unter anderem die Nutzung von Tiermodellen zur Erforschung neuer Therapieansätze.
2006:
Mit der Gründung der Labdia Labordiagnostik GmbH wird die pädiatrische Diagnostik in der St. Anna Kinderkrebsforschung in einer gemeinsamen Struktur vereint.
2006–2008:
Um der steigenden Datenmenge und den immer strengeren, international vereinheitlichten Anforderungen an wissenschaftliche Studien Rechnung zu tragen, wird die Abteilung S2IRP – Studies and Statistics for Integrated Research and Projects – ins Leben gerufen, die bald zur größten
Gruppe des Forschungsinstituts avanciert.
Jänner 2009:
Im Laufe der Jahre platzte das Forschungsinstitut im Dachgeschoß des St. Anna Kinderspitals immer mehr aus allen Nähten und übersiedelte daher 2009 in das neue Gebäude am Zimmermannplatz 10. Eine Glasbrücke verbindet das St. Anna Kinderspital mit dem Forschungsinstitut und ist Zeichen für die enge und intensive Zusammenarbeit.
2010:
Die St. Anna Kinderkrebsforschung überschreitet die 100-Mitarbeiter-Marke.
2012:
Helmut Gadner, Gründer, Impulsgeber und Mastermind der St. Anna Kinderkrebsforschung, zieht sich in den Ruhestand zurück. Seine Agenden übernimmt Wolfgang Holter.
2014:
Mit der Abteilung Innovative Krebsmodelle entsteht eine weitere Arbeitsgruppe, die an Zebrafischlarven zentrale Mechanismen der Krebsentstehung untersucht und neue Medikamente testet.
2017:
Als eine der letzten von mittlerweile 13 Forschungsabteilungen wird die Arbeitsgruppe Langerhans-Zell-Histiozytose(LCH)-Biologie geschaffen.
Die Institutionen St. Anna Kinderspital und die St. Anna Kinderkrebsforschung erhalten die Designation Nationales Expertisezentrum für seltene Erkrankungen.
Gemeinsam mit dem St. Anna Kinderspital wird die St. Anna Kinderkrebsforschung zusätzlich Koordinator eines Europäischen Referenznetzwerks gegen Kinderkrebs (ERN-PaedCan). Die St. Anna Kinderkrebsforschung wird gemeinsam mit der Medizinischen Universität Wien und dem Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) Partner
in dem neuen Ludwig Boltzmann Institut für seltene und undiagnostizierte Erkrankungen.
Das neue Gebäude der St. Anna Kinderkrebsforschung am Zimmermannplatz 10, 1090 Wien
Das Institut leistete in den über 30 Jahren seines Bestehens Beachtliches in der Grundlagenforschung: Lag die Heilungsquote bei Leukämie im Jahr 1970 noch bei rund 20 %, so liegt diese heute bei rund 85 %! Bei anderen Krebserkrankungen, die fast ausschließlich bei Kindern und Jugendlichen vorkommen, liegt die Heilungsquote meist noch darunter. Diese beeindruckende Steigerung der Heilungschancen geht auch auf das unermüdliche Bemühen der St. Anna Kinderkrebsforschung zurück.
Derzeit arbeiten fokussierte Arbeitsgruppen auf den Gebieten der Tumorgenomik und -epigenomik, der Immunologie, der Molekularbiologie, der Zellbiologie, der Bioinformatik und der klinischen Forschung zusammen, um wissenschaftlich-experimentelle Erkenntnisse mit den klinischen Bedürfnissen der ÄrztInnen in Einklang zu bringen und die Fortschritte in der biomedizinischen Forschung zum Vorteil der PatientInnen anzuwenden.
„Beide Welten zusammenzuführen war immer die echte Chance und der Vorzug dieser Institution“, sagt Wolfgang Holter. „Das kann man selten so leben wie hier, wo die Wege zwischen Forschung und Klinik so kurz sind.“ Die Brücke zwischen dem St. Anna Kinderspital und dem Forschungsinstitut ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen für diese Philosophie.
Rund 120 WissenschaftlerInnen und Studierende sind in der St. Anna Kinderkrebsforschung in laufende Forschungsprojekte involviert. Die Leistungen der St. Anna Kinderkrebsforschung genießen Weltruhm, sind in allen wichtigen internationalen Wissenschaftskommissionen vertreten und bestens vernetzt.
Derzeit arbeiten fokussierte Arbeitsgruppen auf den Gebieten der Tumorgenomik und -epigenomik, der Immunologie, der Molekularbiologie, der Zellbiologie, der Bioinformatik und der klinischen Forschung zusammen, um wissenschaftlich-experimentelle Erkenntnisse mit den klinischen Bedürfnissen der ÄrztInnen in Einklang zu bringen und die Fortschritte in der biomedizinischen Forschung zum Vorteil der PatientInnen anzuwenden.
„Beide Welten zusammenzuführen war immer die echte Chance und der Vorzug dieser Institution“, sagt Wolfgang Holter. „Das kann man selten so leben wie hier, wo die Wege zwischen Forschung und Klinik so kurz sind.“ Die Brücke zwischen dem St. Anna Kinderspital und dem Forschungsinstitut ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen für diese Philosophie.
Rund 120 WissenschaftlerInnen und Studierende sind in der St. Anna Kinderkrebsforschung in laufende Forschungsprojekte involviert. Die Leistungen der St. Anna Kinderkrebsforschung genießen Weltruhm, sind in allen wichtigen internationalen Wissenschaftskommissionen vertreten und bestens vernetzt.
Copyright: Ian Ehm
Zukunft
Die biomedizinische Forschung erlebt derzeit weltweit eine Periode revolutionärer technologischer Umbrüche. „Hochdurchsatz“ Methoden erlauben neue und umfassende Einblicke in die Biologie der gesunden und der krankhaft veränderten Zelle. Durch die Methode des „Next Generation Sequencing“ wurde es möglich, die genetische Konstitution einer Zelle und deren krankheitsassoziierte Veränderungen in ihrer Gesamtheit zu erfassen, um daraus Schlüsse über die Krankheitsanfälligkeit, den Mechanismus, und die für jeden Patienten maßgeschneiderte Bekämpfung der Krankheit ziehen zu können. Neues Wissen über die Funktion des Immunsystems erlaubt dessen gezielte Manipulation zur Abwehr von Krebszellen und zur Verhinderung von Abstoßung nach Gewebetransplantation. Für uns gilt es nun, diese und andere - teils sehr kostspieligen - Entwicklungen für die Kinderkrebsforschung und Behandlung nutzbar zu machen.
Mehr als jede andere Disziplin, profitiert die Erforschung von seltenen Erkrankungen wie Kinderkrebs von multizentrischer, internationaler Kooperation. Nicht zuletzt wegen der immer knapper werdenden Ressourcen auf nationaler Ebene, ist daher die Beteiligung an internationalen Projekten und Studien sowie die Einwerbung europäischer Forschungsfinanzierung von besonderer Bedeutung. Mitglieder des Forschungsinstitutes sind in der Einwerbung Europäischer Projekte besonders erfolgreich, was das hohe Ansehen und die international anerkannte Qualität der hier geleisteten Forschung dokumentiert.
Diese Projekte und die fortgesetzte Unterstützung unserer SpenderInnen und FörderInnen ermöglichten ein weiteres Wachstum der St. Anna Kinderkrebsforschung.
Mehr als jede andere Disziplin, profitiert die Erforschung von seltenen Erkrankungen wie Kinderkrebs von multizentrischer, internationaler Kooperation. Nicht zuletzt wegen der immer knapper werdenden Ressourcen auf nationaler Ebene, ist daher die Beteiligung an internationalen Projekten und Studien sowie die Einwerbung europäischer Forschungsfinanzierung von besonderer Bedeutung. Mitglieder des Forschungsinstitutes sind in der Einwerbung Europäischer Projekte besonders erfolgreich, was das hohe Ansehen und die international anerkannte Qualität der hier geleisteten Forschung dokumentiert.
Diese Projekte und die fortgesetzte Unterstützung unserer SpenderInnen und FörderInnen ermöglichten ein weiteres Wachstum der St. Anna Kinderkrebsforschung.
Anstieg der 2-Jahres- und 5-Jahres-Überlebensraten
von krebskranken Kindern und Jugendlichen in Deutschland seit 1940
von krebskranken Kindern und Jugendlichen in Deutschland seit 1940
Quelle: Die Abbildung geht auf eine entsprechende Darstellung des National Wilms Tumor-Study-Writing Committe zurück, die 1982 in dem Buch „Cancer in the Young“, Editor: A. S. Levine, erschienen ist. Diese Darstellung ist für andere Tumorentitäten ergänzt worden, indem frühere Publikationen
zurate gezogen worden sind. Die Angaben ab 1960 sind nach den Ergebnissen von entsprechenden
Therapieoptimierungsprotokollen gut belegt.
zurate gezogen worden sind. Die Angaben ab 1960 sind nach den Ergebnissen von entsprechenden
Therapieoptimierungsprotokollen gut belegt.