Leukämiebiologie
Die Leukämie-Biologie Forschungsgruppe wurde 1991 von Renate Panzer-Grümayer, einer pädiatrischen Hämato-Onkologin im St. Anna Kinderspital, gegründet. Ziel dieser Gruppe ist es, mit modernsten molekularbiologischen Methoden die Entstehungsmechanismen der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL), der häufigsten malignen Erkrankung des Kindesalters, zu verstehen um Diagnose und Therapie zu verbessern.
Ergebnisse aus retrospektiven Analysen zeigen, dass verschiedene in Leukämien vorkommende genetische Veränderung bereits während der Entwicklung im Mutterleib auftreten. Dies lässt vermuten, dass ein möglicherweise präleukämischer Zellklon bei den Kindern vorliegt – und das lange bevor die Leukämie klinisch manifest wird. Denn bevor eine Leukämie tatsächlich ausbricht, müssen noch einige weitere genetische Veränderungen hinzukommen (Fasching et al. 2000, Fasching et al. 2001, Panzer-Grümayer et al. 2002).
Obwohl diese Leukämien generell gut zu behandeln sind, tritt bei etwa 20% der betroffenen Kinder ein Rezidiv (= Rückfall) auf. Dieses entsteht in der Mehrzahl der Fälle nicht aus dem dominanten Zellpool der Ersterkrankung, sondern aus einem üblicherweise kleinen Pool von gegen die Therapie resistenten Zellen (Ford et al. 2001). Mittels hoch sensitiver und modernster Methoden versucht nun das Forscherteam jene Veränderungen, die aus einer normalen eine leukämische Zelle machen, zu identifizieren und deren Zusammenspiel in der Krebsentstehung zu verstehen (Konrad et al. 2003). Darüber hinaus konnte kürzlich für ETV6-RUNX1, ein häufig vorkommendes Fusionsgen, gezeigt werden, dass es die Entstehung der Leukämie nicht nur auslöst, sondern auch für das Weiterbestehen der Krebszellen notwendig ist (Fuka et al. 2012; Diakos et al. 2007). Dies ist deswegen von großer Bedeutung, da durch ein gezieltes Ausschalten dieses Onkogens oder eines dadurch veränderten Signalweges der selektive Leukämiezelltod zu erwarten ist. Auf solche Weise könnte nicht nur die Ersterkrankung geheilt, sondern auch Rezidive verhindert werden. Eine gezielte Therapie würde dann auch zu einer deutlichen Reduktion von toxischen Nebenwirkungen und Spätfolgen, großen Problemen in der derzeitigen Krebsbehandlung, führen.
Die Leukämie-Biologie Gruppe war auch unter den ersten in Europa, die die prognostische Bedeutung der minimalen Resterkrankung (= MRD, d.h. Leukämie unterhalb der mikroskopischen Nachweisgrenze) für die ALL untersuchte. MRD spiegelt das individuelle Ansprechen auf die Therapie und somit das Zusammenwirken der speziellen Leukämieform mit den genetischen Eigenheiten des Patienten und der verabreichten Therapie wider. Mit diesen Untersuchungen wurde unter anderem gezeigt, dass sich das Ausmaß der MRD während der frühen Therapiephase als bester unabhängiger Prognosemarker eignet. Daher wurde die MRD-Bestimmung in der Folge als stratifizierender Faktor in viele Behandlungsprotokolle aufgenommen und somit zu einem der großen Erfolge in der angewandten Forschung. Als Referenzlabor einer Europaweiten Gruppe von ExpertInnen gewährleistet die Leukämie-Biologie Gruppe der St. Anna Kinderkrebsforschung seit 1999 die standardisierte MRD Bestimmung bei allen Kindern mit ALL in Österreich. Internationale Begleitforschungsprojekte garantieren die Weiterentwicklung dieser Diagnostik.
Ergebnisse aus retrospektiven Analysen zeigen, dass verschiedene in Leukämien vorkommende genetische Veränderung bereits während der Entwicklung im Mutterleib auftreten. Dies lässt vermuten, dass ein möglicherweise präleukämischer Zellklon bei den Kindern vorliegt – und das lange bevor die Leukämie klinisch manifest wird. Denn bevor eine Leukämie tatsächlich ausbricht, müssen noch einige weitere genetische Veränderungen hinzukommen (Fasching et al. 2000, Fasching et al. 2001, Panzer-Grümayer et al. 2002).
Obwohl diese Leukämien generell gut zu behandeln sind, tritt bei etwa 20% der betroffenen Kinder ein Rezidiv (= Rückfall) auf. Dieses entsteht in der Mehrzahl der Fälle nicht aus dem dominanten Zellpool der Ersterkrankung, sondern aus einem üblicherweise kleinen Pool von gegen die Therapie resistenten Zellen (Ford et al. 2001). Mittels hoch sensitiver und modernster Methoden versucht nun das Forscherteam jene Veränderungen, die aus einer normalen eine leukämische Zelle machen, zu identifizieren und deren Zusammenspiel in der Krebsentstehung zu verstehen (Konrad et al. 2003). Darüber hinaus konnte kürzlich für ETV6-RUNX1, ein häufig vorkommendes Fusionsgen, gezeigt werden, dass es die Entstehung der Leukämie nicht nur auslöst, sondern auch für das Weiterbestehen der Krebszellen notwendig ist (Fuka et al. 2012; Diakos et al. 2007). Dies ist deswegen von großer Bedeutung, da durch ein gezieltes Ausschalten dieses Onkogens oder eines dadurch veränderten Signalweges der selektive Leukämiezelltod zu erwarten ist. Auf solche Weise könnte nicht nur die Ersterkrankung geheilt, sondern auch Rezidive verhindert werden. Eine gezielte Therapie würde dann auch zu einer deutlichen Reduktion von toxischen Nebenwirkungen und Spätfolgen, großen Problemen in der derzeitigen Krebsbehandlung, führen.
Die Leukämie-Biologie Gruppe war auch unter den ersten in Europa, die die prognostische Bedeutung der minimalen Resterkrankung (= MRD, d.h. Leukämie unterhalb der mikroskopischen Nachweisgrenze) für die ALL untersuchte. MRD spiegelt das individuelle Ansprechen auf die Therapie und somit das Zusammenwirken der speziellen Leukämieform mit den genetischen Eigenheiten des Patienten und der verabreichten Therapie wider. Mit diesen Untersuchungen wurde unter anderem gezeigt, dass sich das Ausmaß der MRD während der frühen Therapiephase als bester unabhängiger Prognosemarker eignet. Daher wurde die MRD-Bestimmung in der Folge als stratifizierender Faktor in viele Behandlungsprotokolle aufgenommen und somit zu einem der großen Erfolge in der angewandten Forschung. Als Referenzlabor einer Europaweiten Gruppe von ExpertInnen gewährleistet die Leukämie-Biologie Gruppe der St. Anna Kinderkrebsforschung seit 1999 die standardisierte MRD Bestimmung bei allen Kindern mit ALL in Österreich. Internationale Begleitforschungsprojekte garantieren die Weiterentwicklung dieser Diagnostik.